Panspermie

Die Panspermie-Theorie/Hypothese
Wie das Leben vom Himmel fiel

Kam das Leben per Meteorit auf die Erde? Anhänger der Panspermie-Theorie glauben, dass das Universum einem wahren Flohzirkus gleicht. Chandra Wickramasinghe, Astronomieprofessor aus Cardiff, ist ihr prominentester Vertreter und verteidigt seine These mit scharfer Zunge.

Eigentlich hätte man ihn sich spektakulärer vorgestellt. Doch Chandra Wickramasinghe sieht genauso aus wie auf dem immergleichen Bild, das fast sämtliche Webseiten von ihm zeigen: Ein etwas ältlicher Mann, gelangweilter Blick durch die große, eckige Metallbrille, grauer Anzug, Hemd und Krawatte in gedeckten Farben. Er spricht eintönig in nicht perfektem Englisch, betont nicht, versucht weder zu begeistern noch zu überzeugen.

Dabei könnte die Theorie, die er vertritt, ein bisschen Überzeugungsarbeit durchaus vertragen. "Ich möchte davon sprechen, dass das Leben tatsächlich aus fremden Welten kommt", beginnt der 66-jährige Astronom seinen Vortrag, zu dem das Planetarium Laup heim ins Großlaupheimer Schloss geladen hatte. Zumindest die Wissenschaftswelt mag ihm das bisher nicht so recht abnehmen.

Bereits seit den 1960er Jahren vertreten Wickramasinghe und sein inzwischen verstorbener Kollege Fred Hoyle diese These, die als "Panspermie" bekannt ist, zu Deutsch: "überall verbreitete Samen". Sie besagt, dass im gesamten Kosmos Sporen herumfliegen und dass diese Bestandteile des interstellaren Staubs sind. Kometen transportieren sie durch den Weltraum und mit Hilfe von Sternschnuppen gelangten sie demnach vor Jahrmilliarden zur Erdoberfläche. Auf dem damals noch jungen Planeten erwuchs aus den Samen schließlich das, was wir heute als Leben kennen.

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