Psychoanalyse

Klassische Psychoanalyse


Die klassische Psychoanalyse wurde begründet von Sigmund Freud. Dies ist die älteste und wahrscheinlich auch bekannteste Form der Psychotherapie. Der Patient wird aufgefordert, seine Fantasien und Gedanken, Empfindungen und Gefühle ohne jegliche Rücksicht auf Moral, Bedeutung oder Logik zu äußern. Der Analytiker sitzt dabei außerhalb des Blickfeldes des Patienten. Er verhält sich passiv, damit der Patient sich selbst entwickeln kann. Diese Entwicklung führt den Erkrankten in alte, schon längst verdrängte und vergessene Erinnerungen und Gefühle. Dies soll eine Veränderung beim Patienten herbeiführen. In bis zu fünf Sitzungen pro Woche, insgesamt können es mehrere 100 Stunden verteilt auf bis zu fünf Jahren sein, sollte das Ziel erreicht werden, dass der Patient sich grundlegend zum Kern seines Problems vorarbeitet. Das Ziel einer Psychoanalyse ist dabei nicht unbedingt die Heilung bestimmter Symptome, sondern die grundsätzliche Einsicht, eine Persönlichkeitsveränderung und Reifung, so dass die Auslöser der Krankheit verarbeitet und auch besser verkraftet werden.

Diese Art der Therapie nimmt zur Zeit etwa 7 % aller tiefenpsychologischen Behandlungen ein. Sie wird zur Behandlung einer Depression zur Zeit von den Krankenkassen nach einem Gutachten bis zu 300 Stunden gezahlt. Das bedeutet, daß der behandelnde Psychoanalytiker einen ausführlichen Bericht über die Notwendigkeit der Therapie begründen muss, damit die Kostenübernahme erfolgt.

Die klassische Psychoanalyse ist in abgewandelter Form die Basis vieler psychoanalytischer (=tiefenpsychologischer) Verfahren.

Allerdings werden heute für die Behandlung akuter Depressionen (neben der häufiger eingesetzten Verhaltenstherapie) überwiegend die psychoanalytische (tiefenpsychologische) Psychotherapie, die psychoanalytische Kurzzeittherapie und die psychoanalytische Gruppentherapie angewendet.

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