Der Orion liegt zwischen dem Fluss Eridanus und dem Einhorn auf dem Himmelsäquator. Er ist in Mitteleuropa etwa von August (Morgenhimmel) bis April (Abendhimmel) zu sehen, auf der Südhalbkugel in höheren Breitengraden etwa von Juli bis Mai. Momentan hat das Sternbild durch die Präzessionsbewegung nahezu seine nördlichste Stellung erreicht. In 13.000 Jahren wird der Orion von Mitteleuropa aus nicht mehr vollständig zu sehen sein.
Aufgrund seiner Vielzahl heller Sterne und ihrer einprägsamen Anordnung ist der Orion das auffallendste Sternbild des Winterhimmels. Das Sternbild soll einen mythischen Himmelsjäger darstellen. Die Sterne Beteigeuze (Bestandteil des Winterdreiecks), und Bellatrix (γ Orionis) bilden die Schulter, die Sterne Rigel (Eckpunkt des Wintersechsecks) und Saiph (κ Orionis) die Füße. Das Haupterkennungsmerkmal des Orion ist aber die auffällige Reihe der Sterne Alnitak, Alnilam und Mintaka (ζ, ε und δ Orionis). Die drei Sterne (auch drei Könige genannt) bilden den Gürtel des Orion (auch als Jakobsstab oder Jakobsleiter bekannt) und liegen in dem großen, hellen offenen Sternhaufen Cr 70. Abgesehen von Beteigeuze weisen die Hauptsterne alle ein ähnliches Alter und ähnliche Zustandsgrößen auf, so dass sie möglicherweise gemeinsam entstanden sind.
Besonders auffällig ist der auch mit bloßem Auge sichtbare Orionnebel M 42, der flächenhellste Emissionsnebel des Himmels, in dem die Entstehung von neuen Sternen zu beobachten ist. Er umgibt die Sterne θ¹ Orionis (das Trapez) und θ² Orionis in der Mitte des „Schwertgehänges“. Er stellt allerdings nur die leuchtende Spitze eines enormen Wolkenkomplexes interstellarer Materie dar, der sich von uns weg erstreckt und das gesamte Sternbild durchzieht. Direkt nördlich von M42 befindet sich der gelegentlich als kleiner Orionnebel oder auch de Mairans Nebel bezeichnete Emissionsnebel M43, der ein Teil des Orionnebels ist.
Als „Schwertgehänge“ wird dabei die Kette von Sternen bezeichnet, die sich von Norden nach Süden aus 45 , θ und ι Orionis zusammensetzt. Nördlich von ihr liegt der offene Sternhaufen NGC 1981. Der etwa 8° lange Bogen der schwächeren Sterne π1, π2, π3, π4, π5 und π6 Orionis wird in verschiedenen alten Darstellungen mal als Keule, als Bogen, oder, bei Albrecht Dürer, als Umhang interpretiert. Der Stern Heka, (λ Orinis), der Orions Kopf markiert, befindet sich in dem offenen Sternhaufen Cr 69. Etwa ein halbes Grad südlich des linken Gürtelsterns Alnitak befindet sich der berühmte Pferdekopfnebel B 33, eine Dunkelwolke, die sich deutlich vor dem Emissionsnebel IC 434 abzeichnet.
Im Orion befindet sich auch der riesige Emissionsnebel Barnard’s Loop, der sich in einem weiten Bogen von etwa 12° Durchmesser von Norden her um die Gürtelsterne zieht und im Süden bis nahe Rigel reicht.
Mythologischer Hintergrund:
Orion war ein großer Krieger, der von den drei Göttern Zeus, Poseidon und Hermes geschaffen worden war. Neben besonderem Mut wird ihm große Schönheit nachgesagt, sodass sogar Göttinnen um seine Gunst gebuhlt haben sollen. So blieb es nicht aus, dass Missgunst aufkam, weshalb Orion von Artemis, der Göttin der Jagd, aus Eifersucht getötet worden sein soll. Eine andere Version der Geschichte erzählt, dass Artemis ihn getötet habe, weil er als Jäger zu viele Tiere erlegte, deren Schutzgöttin sie war. Wiederum eine andere Sage berichtet, dass er von einem Skorpion getötet worden sei. Zu den Mythen um Orion gehört auch die, dass er in die Plejaden, die Töchter des Atlas, verliebt gewesen sei und nunmehr am Himmel hinter ihnen hereilt, ohne sie jemals einzuholen.