Die Sonne
Die Sonne ist der zentrale Stern unseres Sonnensystems. Obwohl sie für unser Planetensystem von großer Bedeutung ist, handelt er sich, verglichen mit anderen Sternen im Weltall, um einen Stern von eher durchschnittlicher Größe und Helligkeit. Er ist ein normaler Stern der Klasse G2 V. Seine Entfernung zum Zentrum der Milchstraße beträgt 28.000 Lichtjahre. Die Sonne ist eine riesige Kugel aus Gas (hauptsächlich Wasserstoff und Helium), die sich in verschiedene Schichten unterteilen lässt.
Auf Grund von theoretischen Modellen sowie von Beobachtungen geht man heute davon aus, dass im Zentrum ein Kern liegt, wo durch Kernfusion Wasserstoff in Helium umgewandelt wird Dieser Kern ist von der Strahlungszone und der Konvektionszone umgeben. Die äußeren Schichten werden durch die Photosphäre, die Chromosphäre und die Korona gebildet.
Die Sonne, zumindest deren Oberfläche, dreht sich. So braucht eine Umdrehung in Äquatornähe 25,4 Erdentage und in Polnähe 35 Tage. das bedeutet, der Äquator dreht sich schneller als die Pole. Das kommt daher, dass die Sonne keinen festen Kern hat, sondern ein riesengroßer brennender Gas-Ball ist
Durch diese ungleiche Rotation des elektrisch geladenen Gases in der Sonne bildet sich ein starkes, komplexes und zum Teil verzerrtes Magnetfeld . Teile des Felds steigen durch die Photosphäre auf in die Korona und bilden verschlungene Bögen, die ständig reißen und sich wieder neu verbinden. Dieses Magnetfeld ist wohl für viele der spektakulärsten Phänomene auf der Sonne verantwortlich. Dort, wo es durch die Photosphäre stößt, tauchen dunkle, als Sonnenflecken bezeichnete Bereiche und helle Regionen auf; gewaltige Gasfontänen - Protuberanzen und Filamente - schießen heraus, von denen manche größer als die Erde sind; und manchmal ereignen sich gewaltige Explosionen, die Sonnen-Flares. Der Einflussbereich des Magnetfelds, die Heliosphäre, reicht bis an die Grenzen des Sonnensystems.
Der Kern
Obwohl sich der Kern der Sonne der Beobachtung entzieht, weiß man dennoch ziemlich genau über die Vorgänge im Inneren Bescheid. Im Kern herrschen extrem hohe Temperaturen und enorme Druckverhältnisse. (15 Mio Grad bei einem Druck von 100g/cm³). Auf Grund dieser Bedingungen kommt es zur Kernfusion, in der Wasserstoff in Helium umgewandelt wird. Bei diesem Vorgang werden riesige Mengen von Energie frei. In jeder Sekunde verbraucht die Sonne 564 Millionen Tonnen Wasserstoff, um daraus 560 Millionen Tonnen Helium zu gewinnen. Die restlichen 4 Millionen Tonnen, also 0,7% des Brennstoffes werden in Sonnenenergie umgewandelt, die die Sonne zum Leuchten bringt und unser Leben erst ermöglicht.
Die bei der Kernfusion produzierte Energie verhindert, dass die Sonne auf Grund ihrer Masse in sich zusammenfällt. Somit befindet sich unser Stern seit ca. 4,5 Mrd. Jahren im Gleichgewicht zwischen diesen beiden Kräften. Man geht davon aus, dass die Menge des im Kern vorhandenen Wasserstoffs ausreicht, um die Sonne ungefähr noch einmal so lange stabil zu halten. Die einzigen durch die Kernfusion gebildeten Teilchen, die die Sonne ohne weitere Wechselwirkung mit der umgebenden Materie verlassen, sind die sogenannten Neutrinos. Mit ihrer Hilfe lassen sich deshalb Informationen „aus erster Hand“ über die Vorgänge im Inneren der Sonne gewinnen.
Die Strahlungszone
Durch die Kernreaktionen im Inneren der Sonne werden hauptsächlich Gammastrahlen produziert, die sofort an die Oberfläche dringen würden, wenn nicht weitere Schichten den Kern umschließen würden. Die Gammastrahlen werden von der nächstäußeren Sphäre, der so genannten Strahlungszone, absorbiert. Ihren Namen hat die Zone, weil die Photonen sich dort mittels Strahlung verbreiten.
Diese Absorptions- und Emissionsprozesse wiederholen sich so oft, dass die in Form von Gammastrahlen emittierte Energie mehrere Millionen Jahre braucht, um an die Sonnenoberfläche zu gelangen. Das bedeutet, dass das Licht, das auf die Erde eintrifft, von einer Energie stammt, die vor Millionen von Jahren im Inneren der Sonne produziert worden ist.
Die Konvektionszone
Durch ständigen und heftigen Zusammenprall verlieren die Gammastrahlen ständig an Energie, sodass diese schließlich gleich hoch wie die Wärmeenergie der solaren Materie in dieser Zone ist. Unter diesen Bedingungen können die so genannten Konvektionsprozesse stattfinden. In dieser Konvektionszone wird das Gas durch die nach oben dringende Strahlung erwärmt und dehnt sich dadurch aus, sodass es an die Oberfläche hochsteigt und die absorbierte Energie wieder abgibt. Durch die dadurch eintretende Abkühlung und Verdichtung sinkt das Gas schließlich wieder ab und der Zyklus beginnt von neuem. Dieser Vorgang wird als Konvektion bezeichnet.
Photosphäre und Sonnenflecken
Die äußeren Schichten der Sonne werden von der Photosphäre und der Chromosphäre gebildet. Die Photosphäre, die als einzige Schicht auch sichtbar ist, hat eine Stärke von ca. 500 km und weist eine Temperatur von ca. 5.700°C auf. Sie ist nicht gleichmäßig hell, sondern setzt sich aus vielen kleinen Granula zusammen, die einem ständigen Wandel unterworfen sind.
In der Photosphäre gibt es Regionen, die etwas dunkler sind und in denen die Temperatur mit ca. 4000 °C unter den 5700 °C der übrigen Oberfläche liegt. Es handelt sich dabei um so genannte Sonnenflecken, die durch Magnetfelder erzeugt werden.
Sonnenflecken
Die Sonnenflecken erscheinen etwas dunkler als ihre Umgebung, da sie vergleichsweise kühler sind. Der Kern des Sonnenflecks, Umbra genannt, ist von der Penumbra (Halbschatten) umgeben. Die Temperatur in der Umbra beträgt rund 4000 °C (das sind bis zu 1700 °C kühler als in der Photosphäre), während in der Penumbra Temperaturen von über 5000 °C herrschen. Außerdem liegt die Helligkeit der Umbra bei etwa 32%, die der Penumbra bei 80% der umgebenden Photosphäre. Die niedrigeren Temperaturen im Inneren der Sonnenflecken sind auf die riesigen Magnetfelder in diesen Regionen zurückzuführen. Die Magnetfelder behindern die Konvektion, sodass die Sonnenenergie an diesen Stellen nicht vollständig nach außen dringen kann.