Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Mit freundlicher Genehmigung von  Denise Böhm-Schweizer www.astrokramkiste.de

Sonnenfinsternisse sind gar nicht so selten wie man denkt. Jedes Jahr finden 2 bis 3 Sonnenfinsternisse statt, allerdings irgendwo in der Welt und immer nur innerhalb eines schmalen Streifens. So kommt es, dass über einem ganz bestimmten Ort nur sehr selten der Tag plötzlich zur Nacht wird. Statistisch gesehen geschieht das nur alle 360 Jahre einmal. In Deutschland beispielsweise gab es im gesamten 20. Jahrhundert nur eine einzige totale Sonnenfinsternis, und das war die vom 11. August 1999. Der Pfad des Mondschattens zog damals auch nur durch Süddeutschland (Baden-Württemberg und Bayern), alle nördlicheren Gebiete erlebten keine totale Verfinsterung.


Denn nur, wenn der Mond die Sonne vollständig verdeckt, treten all die spektakulären Erscheinungen auf, die eine totale Sonnenfinsternis begleiten: es wird dunkel, die hellsten Sterne treten hervor, die zarten Filamente der Sonnenkorona um leuchten die schwarze Mondscheibe, Protuberanzen werden am Sonnenrand sichtbar, es wird merklich kühler, die Tiere verstummen und gehen schlafen, der Horizont ringsum leuchtet wie bei Sonnenuntergang, am Himmel erscheint plötzlich ein Diamantring, wenn die ersten Sonnenstrahlen wieder hervortreten. All dies lässt eine Sonnenfinsternis so beeindruckend erscheinen. All dies fällt aus, wenn die Sonnenfinsternis nur partiell ist, also die Sonne nicht zu 100% abgedeckt wird, oder wenn es eine ringförmige Sonnenfinsternis ist.


Die Erde umkreist die Sonne und wird dabei vom Mond begleitet. Der wiederum umkreist einmal alle 27 Tage die Erde. Dabei befindet er sich an unterschiedlichen Positionen seiner Bahn. Zweimal pro Runde bilden Sonne, Erde und Mond eine Linie. Zieht der Mond hinter der Erde vorbei, ist Vollmond und erhellt mit dem reflektierten Licht der Sonne unsere Nacht.

Zwei Wochen später zieht er zwischen Erde und Sonne hindurch und befindet sich unsichtbar am Taghimmel. In dieser Zeit kann es zu einer Sonnenfinsternis kommen, wenn der Mond genau vor der Sonne vorüberzieht. Allerdings ist seine Bahn um ca. 5 Grad geneigt, und deshalb zieht er meist knapp oberhalb oder unterhalb der Sonne vorüber. Die Mondbahn weist 2 Knotenpunkte (Aufsteigender Knoten: Der Mond überschreitet die Ekliptik nach Norden, Absteigender Knoten: Der Mond überschreitet die Ekliptik nach Süden)  auf, an denen sie sich mit der Erdbahn kreuzt. Nur wenn der Mond durch einen der Knoten zieht, kann es zu einer Sonnenfinsternis kommen.
Aus der Ferne betrachtet ergibt sich hierbei eine Konstellation wie oben abgebildet. Mond und Erde werden von der Sonne angestrahlt, hinter ihnen entstehen Schattenkegel. Da sie sich durch die Bahnneigung des Mondes nicht ganz genau auf einer Linie befinden, verfehlt der Mondschatten die Erdoberfläche. Er verfinstert die Sonne nicht, sondern zieht für uns unsichtbar oberhalb (oder auch unterhalb) der Sonne vorüber.

Aus der Ferne betrachtet ergibt sich hierbei eine Konstellation wie abgebildet. Mond und Erde werden von der Sonne angestrahlt, hinter ihnen entstehen Schattenkegel. Da sie sich durch die Bahnneigung des Mondes nicht ganz genau auf einer Linie befinden, verfehlt der Mondschatten die Erdoberfläche. Er verfinstert die Sonne nicht, sondern zieht für uns unsichtbar oberhalb (oder auch unterhalb) der Sonne vorüber.

Bei Neumond kann es vorkommen, das sich der Mond zwischen Erde und Sonne schiebt. Die Sonne wird dann vom Mond bedeckt, der Mond wirft also einen Schatten auf die Erde und erzeugt eine Sonnenfinsternis.

Durchquert der Mond zur Zeit des Neumondes die Bahnebene der Erde, bilden Sonne, Mond und Erde in dem Moment eine Linie. Der Schatten des Mondes trifft die Erde und verdunkelt diese Stelle der Erdoberfläche. Eine Sonnenfinsternis findet statt.

Von der Erde aus gesehen schiebt sich der Mond vor die Sonne und deckt sie vollständig ab. Für wenige Minuten ist die Sonne wie ausgeknipst, ihr Licht hat keinen Einfluss mehr auf uns. So werden mitten am Tag die Sterne sichtbar und auch der Mond, denn wir können ihn als schwarze Scheibe am Himmel sehen, die von der Sonnenkorona umgeben ist. Die Korona ist die äußere Schicht der Sonnenatmosphäre und wird normalerweise vom Sonnenlicht überstrahlt. Sie wird ausschließlich bei einer Sonnenfinsternis sichtbar.
Eine totale Sonnenfinsternis ist nur in einem schmalen Streifen zu sehen. Befindet man sich nur ein klein wenig außerhalb, wird die Sonne nicht vollständig verfinstert. Nur in der Zone der Totalität wird es so dunkel, dass die Korona der Sonne sichtbar wird und die hellsten Sterne am Himmel erscheinen. Der Kernschatten des Mondes ist nur wenige 100 Kilometer breit, trifft also nur einige wenige Orte auf der Erdkugel.

Auf der Abbildung ist der Weg zu sehen, den der Schatten des Mondes bei der Sonnenfinsternis 29. März 2006 nahm. Er begann an der Ostküste Südamerikas, überquerte dann den Atlantik, zog über Mittel- und Nordafrika, kreuzte das Mittelmeer, ging in der Türkei wieder an Land und setzte seinen Weg Richtung Georgien, Russland und Kasachstan fort.

Wer die Sonnenfinsternis sehen wollte, musste sich also in eines dieser Länder begeben und sich in der Kernschattenzone aufhalten. Für alle angrenzenden Gebiete verfinsterte sich die Sonne nur teilweise. Ohne zu wissen, was gerade am Himmel stattfindet, war außerhalb der Kernzone nichts von der Sonnenfinsternis spüren. Einzig ein (mit einer Sonnenfinsternisbrille geschützter) Blick zur Sonne zeigte, was da im Gange war.
Animation der totalen Sonnenfinsternis von 2006; der kleine, dunkle Punkt ist der Kernschatten, der Halbschatten ist heller.

In Deutschland und Österreich beispielsweise wurde die Sonne damals nur zu 25-45% verdeckt, je nach Standort. Das ergab dann in etwa einen Anblick wie abgebildet.

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