Sonnenfinsternisse sind gar nicht so selten wie man denkt. Jedes Jahr finden 2 bis 3 Sonnenfinsternisse statt, allerdings irgendwo in der Welt und immer nur innerhalb eines schmalen Streifens. So kommt es, dass über einem ganz bestimmten Ort nur sehr selten der Tag plötzlich zur Nacht wird. Statistisch gesehen geschieht das nur alle 360 Jahre einmal. In Deutschland beispielsweise gab es im gesamten 20. Jahrhundert nur eine einzige totale Sonnenfinsternis, und das war die vom 11. August 1999. Der Pfad des Mondschattens zog damals auch nur durch Süddeutschland (Baden-Württemberg und Bayern), alle nördlicheren Gebiete erlebten keine totale Verfinsterung.
Denn nur, wenn der Mond die Sonne vollständig verdeckt, treten all die spektakulären Erscheinungen auf, die eine totale Sonnenfinsternis begleiten: es wird dunkel, die hellsten Sterne treten hervor, die zarten Filamente der Sonnenkorona um leuchten die schwarze Mondscheibe, Protuberanzen werden am Sonnenrand sichtbar, es wird merklich kühler, die Tiere verstummen und gehen schlafen, der Horizont ringsum leuchtet wie bei Sonnenuntergang, am Himmel erscheint plötzlich ein Diamantring, wenn die ersten Sonnenstrahlen wieder hervortreten. All dies lässt eine Sonnenfinsternis so beeindruckend erscheinen. All dies fällt aus, wenn die Sonnenfinsternis nur partiell ist, also die Sonne nicht zu 100% abgedeckt wird, oder wenn es eine ringförmige Sonnenfinsternis ist.
Die Erde umkreist die Sonne und wird dabei vom Mond begleitet. Der wiederum umkreist einmal alle 27 Tage die Erde. Dabei befindet er sich an unterschiedlichen Positionen seiner Bahn. Zweimal pro Runde bilden Sonne, Erde und Mond eine Linie. Zieht der Mond hinter der Erde vorbei, ist Vollmond und erhellt mit dem reflektierten Licht der Sonne unsere Nacht.