Aufbau des Planeten:
Vor der Erforschung des Planeten durch Mariner 10 ging man davon aus, dass Merkur zu klein sei, um ein Magnetfeld zu besitzen. Die Überraschung war daher groß, als sich dies als Irrtum herausstellte, wenngleich das Magnetfeld des Merkurs 100-mal schwächer ist, als das der Erde.
Mit den Daten der Raumsonden hatten die Astronomen die Möglichkeit, den geologischen Aufbau des Merkurs zu studieren. Demnach wird die äußerste Schicht von einer Kruste und einem Gesteinsmantel gebildet, die beide relativ dünn sind und aus Silikaten bestehen. Merkurs mittlere Dichte ist außergewöhnlich hoch und entspricht mit 5,43 g/cm³ der Dichte der Erde. Auf Grund dieser hohen Dichte gegen die Wissenschaftler davon aus, dass etwa 70% der Masse des Merkurs aus einem großen Eisenkern besteht, der drei Viertel des gesamten Planeten einnimmt. Dies erklärt auch die Existenz des Magnetfeldes, obwohl noch nicht restlos geklärt ist, wie es sich gebildet hat. Man vermutet, dass das schwere metallische Gestein im Kern des Planeten die Wirkung eines Dynamos hat, wie dies übrigens auch bei der Erde der Fall ist. Allerdings gilt bei Experten als eher unwahrscheinlich, dass Merkur bereits seit seiner Entstehung einen so großen Eisenkern besitzt. Einer Theorie zufolge hat Merkur einen Großteil seines Gesteinsmantel ganz zu Beginn der Entstehung des Sonnensystems durch einen heftigen Zusammenprall mit einem anderen Himmelskörper eingebüßt.