Uranus ist von der Sonne aus gesehen der siebte Planet und gehört der Gruppe jupiterähnlichen Planeten an. Er kann zwar bei günstigen Bedingungen gerade noch mit bloßem Auge sichtbar sein, wurde aber dennoch erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt.
Geschichtliches
Erst 1781 wurde Uranus von William Herschel entdeckt. Es war in der Nacht des 13. März, als der englische Astronom deutscher Herkunft den Himmel nach Doppelsternen absuchte und dabei den Planeten fand, den er zunächst noch für einen Kometen hielt. Auffällig war jedoch, dass der gefundene Himmelskörper keine unscharfen Ränder zeigte, wie dies bei einem Kometen der Fall gewesen wäre. Außerdem hätte man den Körper – wäre es ein Komet gewesen – bei dieser Entfernung unmöglich mit den damals verfügbaren Fernrohren ausfindig machen können.
Die Nachricht von der Entdeckung verbreitete sich rasch, und in ganz Europa gingen die Astronomen und Mathematiker daran, die Größe und Bahn des Himmelskörpers zu berechnen. Es war der finnische Astronom Anders Lexell, der für das Objekt eine kreisförmige Bahn berechnete und daraus den Schluss zog, dass es sich um einen Planeten handeln müsse. Damit war klar, dass zum ersten Mal seit den Zeiten der Antike wieder ein Planet entdeckt worden war. Schon die ersten Berechnungen zeigten, dass sich der neue Planet sehr weit von der Sonne entfernt befindet, genau genommen doppelt so weit wie der Saturn.
Rotation
Uranus rotiert in 17 Stunden 14 Minuten und 24 Sekunden einmal um seine Achse. Wie bei allen Gasplaneten wehen in der Hochatmosphäre starke Winde in Rotationsrichtung. In südlichen Breiten (etwa 60°) bewegt sich die sichtbare Atmosphäre viel schneller und die Rotationsdauer ist dort mit 14 Stunden entsprechend kürzer.
Als Besonderheit liegt die Rotationsachse des Planeten annähernd in seiner Bahnebene, er „wälzt“ sich gewissermaßen in dieser voran, wenn die Achse in Richtung Sonne zeigt. Die Achsneigung gegen das Bahnebenenlot beträgt 97,77°, so dass Uranus rückläufig rotiert.