Der Mond ist der natürliche Satellit der Erde und gleichzeitig der Himmelskörper, der uns von allen am nächsten liegt. Er ist nicht nur für Astronomen von großer Bedeutung, sondern übte seit jeher auf viele Menschen eine besondere Faszination aus.
Unser Begleiter am Himmel ist wissenschaftlich gesehen ein felsiger Körper mit einem Durchmesser von 3.476 km, also einem Viertel des Erddurchmessers. Er ist unserem Planeten so nah, dass man schon mit einem Fernglas Details der Mondoberfläche erkennen kann. Auf Grund der unterschiedlichen Beleuchtung durch die Sonne zeigt uns der Mond während seiner Wanderung um die Erde Nacht für Nacht in leicht veränderter Größe – ein Phänomen, das als Mondphasen bezeichnet wird.
Zur Frage, wie sich die Oberflächenstrukturen auf dem Mond gebildet haben könnte, bildeten sich in der Vergangenheit zwei unterschiedliche Theorien heraus: Während die erste davon ausging, dass Die Ursache in vulkanischer Aktivität liege, wurde in der zweiten Hypothese die Ansicht vertreten, dass Meere und Krater durch Einschläge von Meteoriten und Planetoiden verursacht worden seien. Drei Jahrhunderte lang dauerte dieser Disput an, bis durch den Einsatz von Sonden und durch bemannte Missionen ans Licht kam, dass zumindest für den Großteil der Strukturen die zweite Theorie Gültigkeit hat. 1651 veröffentlichte der italienische Astronom Giovanni Riccioli eine detaillierte Mondkarte, in der er die meisten Strukturen der uns zugewandten Mondseite mit Namen versah. Diese Kartierung fand große Beachtung und ist heute noch in Verwendung. Zu den Monderscheinungen, die diesem Astronomen ihren Namen verdanken, zählen u.a. das Heitere Meer, das Ruhige Meer, der Stürmische Ozean sowie die Krater Kopernikus und Tycho. Galileo Galilei wurde auf Grund der Ablehnung seiner Lehren durch die Kirche nur mit einem kleinen Krater von 15 km Durchmesser bedacht. Als man später auch die erdabgewandte Seite des Mondes zu erfassen begann, wurden immer mehr Persönlichkeiten aus allen möglichen Bereichen auf der Mondkarte verewigt.
Die Mondoberfläche:
Die Oberfläche unseres Begleitgers gleicht einer Wüstenlandschaft auf der Erde und ist durch lockeres, staubiges Material, den so genannten Regolith, geprägt. In diesen Mondstaub sind Gesteinsbrocken verschiedener Größe eingebettet. Die Mondoberfläche ist durch Unebenheiten gekennzeichnet und von Kratern verschiedenster Größe übersät, die oft nur wenige Zentimeter messen. Die Hügel und Berge des Mondes ragen in einen schwarzen Himmel, an dem auch tagsüber Sterne stehen – ein Phänomen, das durch das Fehlen einer Atmosphäre bedingt ist. Über dem Mond sind deshalb am Tag Sonne und Sterne gleichermaßen am Himmel zu sehen.
Es sind vor allem zwei großräumige Strukturen, die die Oberfläche des Mondes prägen – die Meere, die mit dem lateinischen Wort Mare (Mehrzahl Maria) bezeichnet werden, und die Terrae. Bei den Meeren handelt es sich um Gebiete, die unterhalb des mittleren Mondniveaus liegen. Die meisten dieser Beckenlandschaften liegen auf der Mondseite, die der Erde zugewandt ist. In diesen Gebieten sind nur wenige Krater zu finden, sodass die Oberfläche hier vergleichsweise eben ist. Außerdem sind die Meere dunkler als die umgebenen Regionen. Im Vergleich zu den anderen Mondstrukturen sind die Meere eher spät entstanden, und zwar vor etwa 3,8 bis 3,3 Mrd. Jahren. Als Ursache ihrer Entstehung wird heute vulkanische Aktivität, d.h. riesige Lavaströme, vermutet.
Mare Imbrium Aufnahme Apollo 17
Bei den Terrae (Einzahl: Terra) handelt es sich um Regionen, die auf oder über dem mittleren Mondniveau liegen. Sie sind heller als die Meere und zeichnen sich durch eine Vielzahl von Kratern in unterschiedlichster Größe aus, die einander teilweise auch überlagern. Durch die Untersuchung der einzelnen Schichten der Oberfläche (Stratigraphie) gewinnt man wertvolle Einblicke in die geologische Vergangenheit des Mondes. Neben den vergleichsweise jüngeren Kratern, die von hellen Strahlen aus ausgeworfenem Material umgeben sind, findet man etwa auch ältere Krater, die von Lava aus dem Inneren ausgefüllt wurden, und schließlich auch Strukturen, die bereits während der Entstehung des Mondes gebildet wurden.
Die Mondoberfläche weist auch Gebirgsketten auf, die bis zu 6.000 m hoch werden. Die Berge sind nicht gleichmäßig verteilt, sondern treten rund um die Meere auf. Die allerhöchsten Erhebungen findet man jedoch in einer höher gelegenen Region am Südpol.