Leuchtende Wasserstoffwolken wurden von Astronomen schon seit langem beobachtet; bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bezeichnete man als „Nebel“ alle Objekte, die keine Sterne waren und die als diffuser Fleck am Himmel zu sehen waren. Mit der Entwicklung von immer leistungsstärkeren Teleskopen erkannte man schließlich, dass viele der so genannten Nebel in Wirklichkeit Sternhaufen oder Galaxien waren. Diesen Umstand verdankt der Andromedanebel, der ja bekanntlich eine Galaxie ist, seinen Namen. Heute werden mit dem Wort „Nebel“ nur noch Wolken aus Gas und/oder Staub bezeichnet.
Andere Objekte aus Gas und Staub, die jedoch einen anderen Ursprung haben, sind die Planetarischen Nebel und die Überreste von Supernovae.
Alle Galaxien, insbesondere die Spiralgalaxien, enthalten Gas und interstellaren Staub. Demenentsprechend zeigen viele Galaxien, von der Seite gesehen, ein dunkles Band aus Staub, das durch das Zentrum verläuft. Andere Galaxien, die man von vorne sieht, lassen leuchtende Gaswolken erkennen, die entlang der Spiralarme angesiedelt sind. Auch in unserer Galaxis kann man – mit freien Auge oder einem Teleskop - die leuchtenden Gasnebel sowie die Stellen sehen, wo der Staub das dahinter liegende Licht absorbiert. Erst mit Hilfe der Radioastronomie sowie von Infrarotteleskopen kann man weitere Informationen über diese Phänomene gewinnen, da die Radiowellen sowie die Infrarotstrahlung im Gegensatz zum sichtbaren Licht nicht vom interstellaren Staub absorbiert werden.
Typen von Nebeln:
Edward Barnard (1857 bis 1923) war einer der ersten Astronomen, die erkannten, dass es im Weltraum enorme Wolken aus interstellarer Materie gibt. Er war außerdem einer der Pioniere der astronomischen Fotografie. So wurde etwa der Reflexionsnebel, in dem die Plejaden im Sternbild Stier liegen, erstmals auf einem Foto entdeckt, die Barnard 1883 anfertigte. Außerdem erarbeitete er den ersten großen Katalog von Dunkelwolken, der 1919 erschien.
Die diffusen Nebel werden nach ihrem Verhalten gegenüber dem Licht in 3 Klassen unterteilt:
- Emissionsnebel
- Reflexionsnebel
- Dunkelwolken
Die besonders hellen Emissionsnebel
bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff und zeichnen sich durch ihr Eigenleuchten aus. Auf Fotos zeigen sich solche Nebel stets in rötlicher Farbe, da ein Großteil des vom Wasserstoff ausgesandten Lichts einen rötlichen Farbton aufweist. Wenn nun die energiereiche UV-Strahlung eines jungen Sterns auf ein Wasserstoffatom trifft, lösen die Photonen die Elektronen aus den Atomen, ein Prozess, den man als Ionisierung bezeichnet. Bei der anschließenden Rekombination von Elektron und Proton wird die zuvor absorbierte Energie in Form von sichtbarem Licht freigesetzt, wobei der Farbton von der Energiemenge abhängt: der Nebel beginnt zu leuchten. Einer der bekanntesten Emissionsnebel ist der Orionnebel, der 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.