Wenn zwei Platten auseinander driften, so bilden sich Klüfte und Spalte, aus denen basaltisches Magma aus dem Erdmantel aufsteigt. Dieses flüssige Material verfestigt sich und trägt so zur Bildung von neuer Erdkruste bei. Wenn zwei Platten aufeinander treffen, kann es zu zwei verschiedenen Phänomenen kommen: handelt es sich um zwei kontinentale Platten, also Platten von gleicher Dichte, so wird das Gestein an den Rändern komprimiert, gefaltet und gehoben – es kommt zur Bildung eines Faltengebirges, wie etwa des Himalaya. Trift aber eine kontinentale auf eine ozeanische Platte, so schiebt sich die schwerere ozeanische unter die leichtere kontinentale Platte. Letztere wird komprimiert, was zur Bildung eines Küstengebirgszuges mit ausgeprägtem Vulkanismus führt – ein Phänomen, das durch die Aufschmelzung der ozeanischen Platte bedingt ist. Aus solchen Prozessen sind etwa die Gebirgszüge an den Pazifikküsten des amerikanischen Kontinents hervorgegangen.
Die Atmosphäre:
Die Erde ist von einer Lufthülle, der Atmosphäre, umgeben, die in ihrer heutigen Zusammensetzung für das Leben auf unserem Planeten unerlässlich ist. Sie enthält etwa 77% Stickstoff, 21% Sauerstoff, 1% Wasserdampf, 0,93% Argon und 0,03% Kohlendioxid: in vernachlässigbaren Größenordnungen wie z.B. Neon, Helium, Krypton, Wasserstoff, Ozon, Schwefeldioxid, Ammoniak und Kohlenmonoxid.
Neben der Bildung der festen Kruste kam es durch die Aufheizung und Differenzierung zur Freisetzung von Wasser und Gasen aus dem Erdinneren. Heiße Wasserdampfwolken kondensierten und setzten sich in flüssiger Form in den Niederungen der Oberfläche ab. Aus dem durch Vulkanausbrüchen freigesetzten Gasgemisch kann man schließen, dass die frühe Atmosphäre vor allem aus Wasserdampf, Wasserstoff, Chlorwasserstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickstoff bestanden hatte.
Leichte Wasserstoffmoleküle entwichen - wie heute noch - in den Weltraum. Ein Teil des Wasserdampfs wurde durch das Sonnenlicht in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten, wobei sich der freie Sauerstoff sofort an andere Gase und Metalle in der Erdkruste anlagerte und mit ihnen Metalloxide bildete. Ein Teil des Kohlendioxids wurde der Atmosphäre entzogen und ging in der Kruste chemische Verbindungen mit Kalzium, Wasserstoff und Sauerstoff ein.
Die Zusammensetzung der Erdatmosphäre unterscheidet sich allerdings wesentlich von jener, die auf einem ausdifferenzierten Planetenkörper zu erwarten wäre. Die Erdatmosphäre entstand durch das Ausströmen flüchtiger Verbindungen aus dem Erdinneren, wonach sie aus einem Gemisch aus Wasserdampf, Wasserstoff, Chlorwasserstoffen, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickstoff bestehen müsste. Will man sich darüber Aufschluß verschaffen, kann man die Atmosphären der Venus und des Mars betrachten, unserer nächsten planetarischen Nachbarn. Deren Atmosphären bestehen zu 95% aus Kohlendioxid mit wenig oder überhaupt keinen Sauerstoff.
Wenn die Vorgänge bei der Entstehung der Erdatmosphäre denen der Venus und des Mars glichen, stellt sich die Frage, warum sich die Erdatmosphäre so grundlegend von jenen unterscheidet. Mit anderen Worten: Wohin ist das Kohlendioxid entschwunden?
Die Umwandlung der frühen, für den Menschen giftigen Atmosphäre in ihren heutigen, sauerstoffreichen Zustand läßt sich zum größten Teil auf die Entstehung des Lebens zurückführen.
Zwei Mechanismen - ein biologischer und ein auf Lebensformen beruhender geo-chemischer - waren dafür verantwortlich. Der bedeutendste Prozess ist dabei das Auswaschen des Kohlendioxids aus der Atmosphäre. Regnet eine schwache Säurelösung auf den Boden und freiliegendes Gestein nieder, verwittert dieses - Mineralien werden in fester oder gelöster Form in die Bäche und Flüsse geschwemmt. Das Kohlendioxid der Atmosphäre ist somit in den Mineralien gebunden und wird in die Ozeane getragen, wo es von Meereslebewesen aufgenommen wird, die aus den Kalziumkarbonaten schützende Schalen herstellen. Wenn sie sterben, sinken ihre Schalen auf den Meeresgrund und bilden dort Karbonatgestein - Kalkstein. Berechnungen der Kohlendioxidmenge, die im Gestein der irdischen Lithosphäre gebunden ist, kamen etwa auf einen Wert, der dem Gehalt in der Venusatmosphäre entspricht.
Auch der Prozess, durch den auf der Erde Sauerstoff entsteht, trägt, wenngleich in vorwiegend zeitlich beschränkter Form, zum Abbau des Kohlendioxids in der Atmosphäre bei. Die Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Kohlehydrate und Sauerstoff unter Einwirkung des Sonnenlichts wird Photosynthese genannt. Dieser Vorgang, an dem alle grünen Pflanzen von den Algen an aufwärts teilhaben, setzt Sauerstoff frei und bindet gleichzeitig Kohlenstoff in organische Materie - in Lebewesen. Der Sauerstoff begann sich von dem Zeitpunkt an in der Atmosphäre anzureichern, als die durch Photosynthese entstandene Menge jene übertraf, die durch chemische Reaktion mit den Gasen und Metallen der Erde verbraucht wurde.
Der Großteil des durch Photosynthese gebundenen Kohlendioxids wird wieder frei, wenn die Lebewesen sterben und abgebaut werden. Falls sie jedoch verschüttet oder begraben werden, bleibt der Kohlenstoff über lange Zeiträume hinweg in den Ablagerungen und dem Sedimentgestein gebunden - woraus, wenn er in großer Konzentration vorliegt, im Lauf der Zeit Kohle-, Erdöl- und Erdgasvorkommen werden.
Die Atmosphäre, die durch die Schwerkraft an die Erde gebunden ist, wird in verschiedene Schichten unterteilt. Die unterste Schicht, Troposphäre genannt, erstreckt sich über 10 bis 15 km, sie ist jener Bereich, in dem das Wetter auf unserem Planeten seinen Ursprung hat. Mit zunehmender Höhe werden in dieser Zone Temperaturen von -40°C bis -50°C erreicht. Über die Troposphäre liegt bis zu einer Höhe von 60 km die Stratosphäre, in der sich unter Einwirkung des UV-Lichts aus dem Sauerstoff der Luft Ozon bildet. Dieses Ozon absorbiert einen Großteil der schädlichen ultravioletten Strahlung und ist somit für den Schutz des Lebens auf der Erde unerlässlich. Da die Ozonschicht von der Sonne erwärmt wird, herrscht im oberen Teil der Stratosphäre eine Temperatur von bis zu 15°C. Über der Stratosphäre erstreckt erstreckt sich bis in eine Höhe von ca. 500 km die Ionosphäre. Diese Schicht reflektiert die von der Erde ausgesandten Radiowellen, insbesondere die Kurzwellen, und ermöglicht so den Weltempfang. In dieser Zone bilden sich die so genannten leuchtenden Nachtwolken, und zwar durch Kondensation des Wasserdampfes an Staubteilchen, wodurch sich kleine Eiskügelchen bilden. Die Ionosphäre wird ihrerseits in die Mesosphäre (60 – 85 km) und die Thermosphäre (bis 200 km) unterteilt. Die Mesosphäre ist im unteren Bereich wärmer und kühlt mit zunehmender Höhe auf bis zu -90°C ab. Über die Ionosphäre liegt die Exosphäre, wo nur noch sehr spärlich Moleküle vorhanden sind und die schließlich in den leeren Raum übergeht.
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Das Leben auf der Erde:Zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, das ebenso wie das Festland und die untersten Schichten der Atmosphäre von Leben erfüllt ist. Über die Frage, wie das Leben auf unseren Planeten entstanden ist, wird immer noch heftig diskutiert – fest steht nur, dass das Auftauchen des Lebens nur mit dem Vorhandensein von Wasser in flüssigem Zustand denkbar ist.
Als die Erde vor ca. 4,6 Milliarden Jahren entstand, war sie ein unbelebter, ja lebensfeindlicher Ort. Eine Milliarde Jahre später wimmelte sie von Organismen, die den modernen blaugrünen Algen, heute Cyanobakterien, genannt ähnelten. Wie kam es zu diesem Wandel? So alt die Frage nach dem Ursprung des Lebens ist, regt sie zu fesselnden und originellen Experimenten an.
An Theorien, wie sich das Leben entwickelte, nachdem Einzeller das Meer erobert hatten, herrscht kein Mangel. Evolutionsbiologen und Molekularbiologen können hinreichend plausibel erklären, warum Vielzeller entstanden.
Problematisch ist allerdings die Entstehung des Lebens selbst. Was war zuerst da, Stoffwechsel oder Zelle. Wie konnten Zellen überhaupt entstehen. Wo genau lag der Zeitpunkt an dem aus anorganische Materie organische Materie und aus organischer Materie belebte Materie entstand.
Man unterscheidet nach molekularbiologischen Kriterien drei Domänen: die eigentlichen Bakterien (Bacteria), die Archaeen (Archaea), früher auch Archaebakterien genannt und die Eukaryoten (Eucaryota). Die beiden erstgenannten Domänen enthalten keinen Zellkern, sie werden Prokaryoten genannt. Die letztgenannte Domäne umfasst alle Lebewesen mit Zellkern, darunter fallen alle uns vertrauten Tiere ,Pflanzen und Pilze sowie die Protisten.
Derzeit werden folgende Theorien diskutiert:
1. Entstehung des Lebens in einer Ursuppe bzw. im Meer
2. Die Entstehung des Lebens in der Tiefsee (hydrothermale Quellen, black Smokers)
3. Die Panspermie-Theorie
4. Die Kometen Theorie
5. Die Meereis Theorie
6. Die Tonmineral Theorie
Weitergehende Informationen werden auf de Seite Entstehung und Entwicklung des Lebens
dargestellt.
Die Erde ist immer noch der einzige uns bekannte Planet, auf dem Leben entstanden ist. Es ist jedoch anzunehmen, dass es auch in anderen Sonnensystemen unserer Milchstraße und in fernen Galaxien Planeten ähnlich der Erde gibt. Ob sich auch dort Leben entwickelt hat – das ist eine Frage, die sich heute noch nicht beantworten lässt. Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung außerirdischen Lebens – in welcher Form auch immer – halte ich für hoch.Das Ende der Erde:Etwa 1 Milliarden Jahre wird das Fenster für höheres Leben geöffnet gewesen sein, wenn es die zunehmend heißer werdende Sonne in spätestens 500 Millionen Jahren schließt. ¾ des Lebenszeitraums auf der Erde sind also verstrichen. Zwar wird die Sonne in der nächsten Milliarde Jahre nur geringfügig heißer, Computersimulationen sprechen von ca.60°C, doch reichen bereits wesentlich kleinere Änderungen der Sonnenparameter aus, um die Erde zu verwüsten. In der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts blieb beispielsweise die an den Sonnenflecken ablesbare Sonnenaktivität unter dem üblichen Mass zurück, worauf sich auf der Erde eine kleine Eiszeit einstellte. Bei dem vermuteten Anstieg um 60°C hat das Leben auf der Erde keine Chance mehr.
Langsam aber stetig wird sich die Erde zu einer Gluthölle entwickeln. Zunächst schmelzen die Polkappen ab. Die heutigen Berge werden aus den steigenden Ozeanen als Inseln herausschauen. Dann verdunstet das Wasser und eine undurchdringliche Wolkendecke hüllt die Erde ein. In den hohen Schichten der Atmosphäre zerlegt UV-Licht das Wassergas in Sauerstoff und Wasserstoff. Der Wasserstoff entweicht in das Weltall und die Erde wird zu einer wasserlosen Wüste verdörren. Es bleiben ihr dann noch 4 ½ Milliarden Jahre, die Spuren des Lebens vollständig zu verwischen .. bis, die sich im Sterben aufblähende Sonne die Erde umschließt und sie in Gas zurückverwandelt.
Quelle Bilder: Wikipedia
Quelle von Textteilen mit freundlicher Genehmigung von D. Schwarzer www.astro.goblack.de