Der große Hund (Canis Major) ist von Dezember bis April zu sehen und liegt südlich des Orion. Die drei Sterne des Oriongürtels zeigen direkt auf Sirius, den hellsten Stern am Nachthimmel, der auch den südlichsten Eckpunkt des Wintersechsecks markiert. Von Mitteleuropa aus steht der Große Hund im Winter tief über dem Südhorizont. Durch den westlichen Teil des Sternbildes zieht sich das sternreiche Band der Milchstraße, daher können im Großen Hund einige interessante Sternhaufen beobachtet werden. Bereits in Helsinki oder Stockholm ist der südlichste Teil des Großen Hundes nicht mehr sichtbar. Zusammen mit Prokyon, Castor und Pollux, Capella, Aldebaran und Rigel bildet er das Wintersechseck.
Mythologischer Hintergrund:
Der Große Hund folgt gemeinsam mit dem kleinen Hund (Canis Minor) dem Himmelsjäger Orion. In einer anderen Legende steht der große Hund für den Höllenhund Kerberos, der die Schwelle zur Unterwelt bewacht und die Aufgabe hat, jeden zu verschlingen, der der Unterwelt zu entkommen versucht. Zudem darf er keinen lebendigen Sterblichen hineinlassen. Kerberos war ein Nachkomme von Echidne und Typhon, zwei furchtbaren Ungeheuern: Echidne war zur Hälfte eine Frau, zur anderen Hälfte eine abscheuliche Schlange. Sie lebte in einer tiefen Höhle und fraß nur Menschenfleisch. Typhon hatte Schlangen anstelle von Beinen, statt Händen trugen seine Arme Schlangenköpfe und aus dem Maul seines grässlichen Eselshauptes brach glühende Lava hervor, sobald er es öffnete. Kerberos stand seinen Eltern an Hässlichkeit in nichts nach: Er hatte drei Köpfe und auch aus seinem Rücken wuchsen Schlangenköpfe, zudem verfügte er über einen stachligen Schwanz, der eine gefährliche Waffe war. Die zwölfte Aufgabe, die Eurysteus dem Herkules stellte, bestand darin, Kerberos zu fesseln und aus der Unterwelt ans Tageslicht zu bringen. Als Herkules dies gelang, bellte und brüllte Kerberos. Aus seinen Mäulern sprizte dabei widerlicher Geifer auf die Wiesen und Felder. Aus jedem Tropfen wuchs eine Giftpflanze, der blaue Eisenhut.