Die zwei hellen Sternreihen des Schwans bilden ein markantes Kreuz am Himmel, weshalb er auch manchmal als Kreuz des Nordens oder Nördliches Kreuz (Gegenstück zum Kreuz des Südens) bezeichnet wird.
Das Sternbild soll einen fliegenden Schwan darstellen, wobei der hellste Stern α Cygni (Deneb) den Schwanz symbolisiert, und die Sterne η und β (Albireo) den langen, im Flug vorgestreckten Hals bilden. Im zentralen Stern γ Cygni setzen die geschwungenen Flügel an (deren Innenteile dem Querbalken des Kreuzes entsprechen).
Deneb bildet mit den Sternen Wega in der Leier und Altair im Adler das Sommerdreieck.
Durch den Schwan zieht sich das helle Band der Milchstraße, weshalb das Sternbild reich an interessanten Sternen und nebligen Objekten ist.
Mythologischer Hintergrund:
Zur Entstehung des Sternbilds Schwan gibt es zwei unterschiedliche Legenden: Zum einen erzählt die Mythologie von König Kygnos, einen Freund Phaetons, dem Sohn des Sonnengottes Helios. Als Phaeton ausnahmsweise seines Vaters Himmelswagen fuhr, verlor er die Kontrolle über diesen und verwüstete die Erde. Daraufhin schleuderte Zeus einen seiner Blitze nach ihm. Phaeton stürzte in den Eridanus, den Fluss am Ende der Welt. Kygnos sah den Absturz seines Freundes und sprang in den Fluss, um Phaeton zu retten. Als er immer wieder nach dem Körper seines Freundes tauchte, soll er wie ein Schwan ausgesehen haben. Am Ende hatten die Götter ein Einsehen mit dem Verzweifelten und versetzten ihn an den Himmel.
Die zweite Legende geht wieder einmal auf eine Verwandlung des Zeus zurück: Dieser näherte sich der schönen Leda in Gestalt eines Schwanes. Aus der Verbindung mit ihr entstanden der unsterbliche Pollux, der zusammen mit seinem Zwilling, dem sterblichen Kastor, geboren wurde. Dem Brüderpaar ist das Sternbild Gemini (Zwillinge) gewidmet.